Freundschaftsdenkmal

Bereits im Jahre 1980 gelang es der Gemeinde Denkendorf, den sogenannten "Eisernen Vorhang zu durchdringen. Für damalige Verhältnisse ein unglaublicher Vorgang, der nur durch die unermüdlichen Aktivitäten des Denkendorfer Arztes Christian Holtz zustande kam. 
Damals reisten ca. 80 Denkendorfer, darunter auch Bürgermeister Alfons Weber und Pfarrer Distler, sowie die Denkendorfer Blaskapelle, nach Moskau. Bereits ein Jahr später statteten die Moskauer einen Gegenbesuch ab. 
Von diesem Zeitpunkt an wurden die gegenseitigen Beziehungen intensiviert. Von einigen Kritikern wurden die Denkendorfer daraufhin satirisch belächelt und als Träumer abgestempelt. 
Am 09.August 1986 unterzeichneten der stellvertretende Vorsitzende des Bezirksrates Krasnja Presnja, Alexander Uschakow, und der Denkendorfer Bürgermeister Alfons Weber im Denkendorfer Rathaus einen Freundschaftsvertrag. Plötzlich genoss die Verbindung die respektvolle Anerkennung in den Medien.

 

Ein weiterer Meilenstein in den Beziehungen war die Enthüllung eines Freundschaftsdenkmals in Denkendorf als Symbol der Freundschaft, der Verständigung und des gegenseitigen Respekts. Es zeigt ein Russenmädchen und einen bayerischen Buben. 
Am 26.Juli 1993 wurde dann der Traum der Denkendorfer wahr: Der Nobelpreisträger und frühere sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow und seine Frau Raissa besuchten Denkendorf. Anlass war die Enthüllung eines Denkmals, das Michail Gorbatschow und Franz-Josef Strauß, der 1987 die Schirmherrschaft über die bayerisch-russische Verbindung übernahm, zeigt.

Durch gegenseitige Besuche wird diese Freundschaft unentwegt weitergepflegt. Seit dem Jahr 2005 besteht außerdem ein Schüleraustausch der Grund- und Hauptschule Denkendorf mit der Schule 1240 in Presnja.

 

Eine Kopie unseres Freundschaftsdenkmals wurde am 17. Juli 1999 vor dem Rathaus in Krasnaja Presnja aufgestellt. Die Denkendorfer Blasmusik umrahmte die Bayerischen Wirtschaftstage in Moskau musikalisch und zu Beginn des ersten großen Bierfests der Stadt Moskau enthüllte Staatsminister Dr. Otto Wiesheu das dortige Freundschaftsdenkmal. Auf der Bronzetafel stehen in deutscher und russischer Sprache: FREUNDSCHAFT. 

 

Wo ist "Hans"?

Im Dezember 2018 wurde unser bayerischer Bub „Hans“ von Unbekannten entwendet. Er wurde schmerzlich vermisst und viele Denkendorfer Gemeindebürger waren traurig, als „Hans“ seiner „Natascha“ entrissen wurde. Schnell war klar, dass Hans wiederbeschafft werden muss.

 

Der Partnerschaftsbeauftragte Christian Holtz bekam offiziell vom Gemeinderat den Auftrag, nach Moskau zu fliegen und die Wiederbeschaffung zu organisieren. Er verhandelte mit dem Sohn des Künstlers Rjabitschew. Von der Moskauer Kopie des Denkendorfer Freundschaftsdenkmals wurde abermals eine Kopie genommen. Die Rückkehr des bayerischen Buben Hans wurde nicht nur von Gemeindebürgern begeistert wahrgenommen. Schon beim Aufstellen und Verankern kamen zahlreiche Interessierte und erkundigten sich.

 

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde Hans von Schirmherrin Eva Gottstein, MdL, enthüllt. Grußworte sprachen neben der Schirmherrin Landrat Anton Knapp, Bezirksrat Reinhard Eichiner und Christian Holtz. Die Freunde aus Moskau sandten Grüße über Elena Trifonova, die bei der feierlichen Enthüllung verlesen wurden.

 

Deutsch-Russisches Freundschaftsdenkmal, Russenmädchen und bayerischer Bub, Künstler: Dimitri Ryabitchev