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Altmühl-Jura
Willkommen in Denkendorf
Exkursionen der ILE LimesGemeinden
Die Zukunft der Dörfer in den LimesGemeinden: Gemeinsam Wohnen und Leben
Die sechs LimesGemeinden Altmannstein, Denkendorf, Kinding, Kipfenberg, Titting und Walting erarbeiten seit Herbst vergangenen Jahres gemeinsam ein neues Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) für die nachhaltige und zukunftsgerichtete Entwicklung ihrer Gemeinden. Das neue Konzept wird Maßnahmen und Projekte enthalten, die zur Bewältigung der verschiedenen Herausforderungen in unserer Region beitragen sollen. Während der Erarbeitung des ILEK, das vom Beratungsbüro neulandplus GmbH aus Aulendorf fachlich begleitet wird, werden verschiedene Lebensbereiche beleuchtet und der Handlungsbedarf ermittelt.
Einen Schwerpunkt der Analyse bildet die bauliche Entwicklung und das Zusammenleben in den zahlreichen Dörfern in unserer Region. Bei einer Exkursion in die Region Rothenburg ob der Tauber, die Hannes Bürckmann, Mitinhaber von neulandplus GmbH, organisiert hatte, nahmen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der LimesGemeinden gemeinsam mit Markt- und Gemeinderäten sowie Luise Linsner und Monika Hirl vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern teil. In der 2.100 Einwohner-Gemeinde Neusitz wurde die Gruppe von Altbürgermeister Rudolf Glas empfangen, der seit 20 Jahren kontinuierlich an der Innenentwicklung gearbeitet hatte. Ein Innenentwicklungskonzept aus dem Jahr 2005 sowie viele weitere kommunale Maßnahmen von Entwicklungskonzepten bis hin zum kommunalen Förderprogramm führten in den sechs Ortsteilen in diesem Zeitraum zu über 20 Umnutzungen, Sanierungen und Modernisierungen von Altbauten. Bei einem Rundgang durch die Ortsteile erfuhren die Teilnehmer, dass aus einer Scheune ein vielseitig nutzbares Dorfgemeinschaftshaus entstanden ist. Ein ehemaliger Gasthof wurde zu neun Sozialwohnungen umgebaut und eine Gewerbebrache wurde zum Dorfladen. All dies führte, so der Altbürgermeister, zu einer sichtbaren Belebung der Ortsteile und steigenden Einwohnerzahlen.
Bei einer Exkursion in die ILE-Region Rothenburg ob der Tauber erhielten die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Markt- und Gemeinderäte der ILE LimesGemeinden neue Impulse zur Innenentwicklung von Dörfern, um diese auch in Zukunft als attraktiven Wohn- und Lebensraum zu gestalten.
Zweite Exkursion führte durch die LimesGemeinden
Eine zweite Exkursion führte Mitte Juli die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Markt- und Gemeinderäte zu ausgewählten Stationen in den LimesGemeinden. Auch hier gab es Beispiele für verschiedene bauliche Entwicklungen zu besichtigen. Schwerpunkte waren dabei die Wohnsituation sowie die Gestaltung attraktiver Treffpunkte. Dabei zeigte sich, dass es für jede Gemeinde individuelle und an die örtlichen Gegebenheiten und Bedürfnisse ausgerichtete Lösungen zur Innenentwicklung gibt.
Christian Wagner, Vorsitzender der LimesGemeinden und Kindings Bürgermeisterin Rita Böhm begrüßten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Biergarten des sanierten Jurahauses des Hotel-Gasthofes „Die Krone“ in der Kindinger Ortsmitte. Dabei handelte es sich lange Zeit um einen Leerstand, bis die Familie Sammiller das Jurahaus wieder „wachgeküsst“ und mit neuem Leben gefüllt hatte, erklärte Böhm vor Ort. Das Jurahaus, ein ehemaliger Stadel, der für Tagungen umgebaut wurde, das angrenzende Gästehaus sowie der Gasthof bilden ein stimmiges Ensemble, das zur Belebung und Attraktivität der Ortsmitte beiträgt. Robert Sammiller berichtete von der Entwicklung des Areals und führte die interessierten Teilnehmer durch das historische Jurahaus mit Kalkplattendach, das eines der wenigen Zeugnisse typischer regionaler Baukultur darstellt.
Mit großem Interesse vernahmen die Teilnehmer, dass der Markt Kinding bauwillige Familien dabei unterstützt, sich von einem Architekten beraten zu lassen, um erste Ideen für die Umnutzung und Sanierung eines älteren Gebäudes in den Ortskernen der Gemeinde zu bekommen. Diese sogenannte „Impulsberatung“ mit bis zu zehn Architektenstunden sei in 15 Fällen in Anspruch genommen worden und habe zu sehr gelungenen Ergebnissen geführt, so die Bürgermeisterin.
Andere Wohnformen konnten in Kipfenberg besichtigt werden. Hier zeigte Bürgermeister Christian Wagner ein von der Gemeinde errichtetes Mehrfamilienhaus, das kurz vor der Fertigstellung steht. Es werde als „sozialer Wohnungsbau“ gefördert und soll auch Personen zur Verfügung stehen, die einen Arbeitsplatz haben, der zur kritischen Infrastruktur zählt. Mit einem Blick in die Zukunft berichtete Wagner außerdem, dass im Ortsteil Böhming Wohnraum für alle Generationen entstehen soll.
Attraktive Treffpunkte – Teil der Innenentwicklung
Die Attraktivität von Treffpunkten spielt eine bedeutende Rolle für das Lebensgefühl in den Gemeinden. Mit der neu gestalteten „Bullenwiese“ direkt am Ufer der Altmühl sei gerade ein attraktiver Treffpunkt für Einheimische und Gäste an einer einst brachliegenden Fläche entstanden, erklärte Wagner. In der Nachbargemeinde Denkendorf entwickle sich die „Grüne Mitte“ mit einem Limes-Themen-Spielplatz, Wasserläufen und vielen blühenden Inseln zu einem beliebten Treffpunkt, erläuterte Claudia Forster. Der Platz ist ein Teil des städteplanerischen Konzeptes, das mit Begrünung zur Klimaanpassung und zur Beruhigung des Verkehrs und somit zu einer verbesserten Aufenthaltsqualität beitragen soll. Die letzten beiden Stationen führte die Exkursionsgruppe zu zwei Regionalbudget-Projekten, die die Ortskerne und Dorfgemeinschaften beleben. In Winden, Markt Altmannstein, haben die Bürger selbst mit angepackt, um die Nutzung des Platzes vor dem örtlichen Dorfgemeinschaftshaus als Terrasse zu ermöglichen. Das mit ehrenamtlichem Engagement durchgeführte Vorhaben wird aus dem Förderprogramm des Regionalbudgets der LimesGemeinden und des ALE Oberbayern finanziell unterstützt, wie Markträtin Anita Sixt erklärte. Ebenso geschah dies bei dem neu gestalteten Dorfplatz mit einem Steinbackofen in Hagenhill, an dem sich die Freiwillige Feuerwehr Hagenhill engagiert hat, wie Bürgermeister Norbert Hummel vor Ort berichtete. Auch an dieser letzten Station waren die Teilnehmer von den Ideen zur Ortsbelebung beeindruckt und ließen sich die im Steinbackofen vom Hagenhiller Feuerwehrkommandant Matthias Wittmann selbst gebackenen Semmeln schmecken.
All die gesammelten Eindrücke gilt es, in einem Folge-Workshop in Ziele für „die Zukunft unserer Dörfer“ zu verwandeln.
Die zweite Exkursion der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der LimesGemeinden mit Markt- und Gemeinderäten führte durch vier der sechs kooperierenden Gemeinden. Sie besichtigten dort Beispiele attraktiver und den Bedürfnissen der Bürger angepasster Wohnkonzepte und Treffpunkte. Ein neuer Treffpunkt ist an der Bullenwiese in Kipfenberg entstanden, den auch die Exkursionsgruppe sehr lobte.
Bürgermeisterin Claudia Forster erläuterte der Exkursionsgruppe das städtebauliche Konzept der neuen „Grünen Mitte“ Denkendorfs. Die „grüne Mitte“ mit Limes-Themen-Spielplatz, Wasserläufen und vielen blühenden Inseln entwickle sich zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Gäste.
(Text und Bilder: Sabine Lund/LimesGemeinden)